s. 159
Miletin
Ich trage billigen Zweifel, ob
der im Königgratzer Kreise, Bidschower Antheil liegende Marktsteck
oder landständische Stadt Miletin, welche auch über der
Bistritz einem vorbey rinnenden Bach, genannt wird, eben schon
in ältesten Zeiten diesen, oder ursprünglich einen ähnlichen Namen
geführet habe, weil ich dessen Benennung auch Milotyn,
Miletjn, Milatin, und dergleichen angetroffen habe; so
eben ist es auch schwer von dessen Ursprung mit Grunde zu sprechen,
und eine Anspielung an dem deutschen Götzen Mitotin, den die
Cimbrier, und andere Völker, als gleichsam eine Gottheit mit
dem Odin, oder Othin verehrten, darf ich mir wohl auch nicht
beyfallen lassen, es bleibet dahero unentwickelt, was Miletin
eigentlich heisse, was die Urfache zu dessen Stiftung, wann, und wer
angegeben habe.
Im vierzehnten Jahrhunderte
besassen den Ort die deutschen Herren, das ist die Ritter vom
deutschen Hause, oder von Marienburg aus Preußen; die daselbstige
Mariä-Verkündigungs Pfarrkirche zahlte 1384. an Zehnten 30. Gr.
hatte einen Pfarrer des deutschen Ordens, und stunde unter dem
Königgratzer Dechand.
s. 160
Im Jahre 1410. bekannte
Benedikt v. Chaustnik und dessen Gemahlinn Maria, daß sie auf
ihre Lebenszeit von den Rittern des deutschen Ordens das Gut
Miletin erkaufet haben, und verbanden sich jährlich eilf Schock
Groschen dem Pfarrer des deutschen Ordens in Miletin zu entrichten,
und diese Güter weder zu veräussern, noch zu verkaufen. Bey welcher
Handlung Thimo von Koldicž Bischof von Meißen,
Ladislav von Krawarž des Königreichs Obristhofmeister, Ulrich
von Hasenburg, Johann v. Chotienicž Hauptmann zu
Breslau und Schweidnitz, Jaroslaw von Risenburg Herr auf
Opocžno zu Zeugen angeführet werden.
Dargegen händigten nachbenannte
deutsche Herren eine andere Urkunde aus, in welcher sie den Verkauf
dieses Guts, wie sie es selbst besessen hatten, erst bemeldten
Eheleuten auf Lebenslang bekennen, als Ulrich v. Aust
Landkompter dieses Ordens durch Oesterreich, und Mähren, Bruder
Adaukt von Liticz Kompter in Ržepin, Bruder Wenzel von Prag
Kompter zu Kommotau, Bruder Niklas Kompter und Pfarrer bey St.
Benedikt zu Prag, Bruder Niklas, der auch anderwärts Jakob genannt
wird, Kompter und Pfarrer zu Königgratz. (1)
1413. Hatte des Edlen Heinrichs
von Lichtenburg und Krussina der Kaplaney im Schlosse Opocžna
Verwalter, Kapellan Johann ein Zinsschock zur Stiftung einer Lampe
in der Miletiner Kirche ausgesetzer, und diesen Zins bey
Johann von Langhof (dlauhý Dwùr) angeleget. (2) Dessen Zeugen
waren
s. 161
Welyslaw von Dlauhodwùr, zu Ubidowicz (Obiedowicz)
sitzend und Waniek von Niemczowes. Diese
Zinsung ist alsdann 1415. den 6. Oktober an Frau Gutka eine
nachgelassene Wittwe des Johann Krussina von Lichtenburg
übertragen worden. (3)
Der in dieser Zeit
ausgebrochene Taboritten Krieg veränderte die Besitzer der
Güter von Miletin, indem diese den deutschen Rittern gänzlich
entrissen wurden, und so gestaltig treffen wir beym Jahre 1423
Dionysen Boržek Dohalsky Prager Burggrafen (4) als Herrn
von Milotin an, welcher sich in damaligen
kriegerischen Zeiten, besonders in den Angelegenheiten der Stadt
Königgratz (von welchem in der Geschichte dieser Stadt in
Alterthümern, und anderwärts vieles zu finden ist) als zugleich
Beistzer des Schlosses Kunjetitz bekannt machte. Er war
annoch im Jahre 1436. als die Stände Kaiser Sigmunden zu ihrem König
annahmen, Herr auf Milotin und Burggraf zu Prag. (5)
In dem Geleitsbriefe von
Sonntag Valentini 1447 Kaisers Friedrich für die zum Landtag nach
Wien abgehenden Stände, wird Diettrich von Miletinka
Königgratzer Kreishauptmann auch genannt. (6)
s. 162
Paprotzky (7) führet
unter den Landesständen, welche 1452. Georgen von Kunstadt
und Podiebrad zum Gubernator erwählet haben, Sobieslaw von
Miletin an.
Beym Jahre 1502. erscheinet in
einer in Alterthümern 1. Stück S. 54. und in der Geschichte von
Königshof angeführten Urkunde Heymann Krussina von
Lichtenburg Herr auf Miletin, und im Titularbuche des
Brikcius von Lycžka vom Jahre 1534. Bernard Krussina von
Lichtenburg und auf Miletin.
Vermög der königl. Landtafel im
2-ten rothen Gedenkquatern de Anno 1544. E. 7. hat am Samstage vor
Margaretha Heinrich Skopek v. Weisotradowitz von den
Gebrüdern Johann Georg und Wilhelm Lytoborsky von Chlum, die
Herrschaft und Schloß Pecžka samt Dörfern Kull, Lhota,
Kanhau, Wiedemitzel, Uhlitz, Bukowina, Biela, Ober- und
Unter-Jaworz, Nedarczic, Bukowinka, Borownitz, Wržesnik, Tetin,
Miletin, Dobrsch, Rothtržemeschna, Neudorf, Erhwy, das Gut
Koschtofrank und Katensky um 8750. Schock böhm. Groschen erkaufet.
Die nachfolgenden Zeiten werden
dieses Geschlecht bey Rothtržemeschna, als einen Zusammenhang
mit Miletin, worwegen die Einleitung gegenwärtig geschiehet,
behandlen, und ist hier nicht das Gut Miletin, sondern das
Dorf gleichen Namens, welches bey Tržemeschna lieget, in
diesem Kauf zu verstehen, denn es wird annoch beym Jahre 1556. in
diesjährigem Titularbuche obiger Bernard Krussina von Lichtenburg
auf Miletin, zugleich aber auch Albert Smiržicžky
s. 163
Freyherr von Smiržicž gefunden, von welchem in Alterthümern
2. Stück S. 145. und an anderen Orten Meldung geschiehet.
Dieser Albrecht Smiržicžky
verkaufte das Gut Miletin 1564. am Donnerstage nach Prokopi
an Georg von Waldstein um 13250. Schock böhm. Gr. (8)
und dieser Georg von Waldstein Herr auf Arnau und Miletin,
welcher zwo Gemahlinnen, als erstens Katharina Slawata von Chlum und
Kossumberg, dann Helena von Lobkowitz zur Ehe hatte, stehet annoch
im Titular von 1572.
1589. werden die Gebrüder Karl
und Zdenko von Waldstein auf Arnau und Miletin gefunden (9)
und im Jahre 1594. war Bohuslaw Bepta aus Hohenmauth Pfarrer
daselbst, von welchem eine evangelische Postille bekannt ist.
1600. war Bartholomäus von
Waldstein Herr auf Miletin, welcher am Mittwoche nach
Reminiscere von Wienek Cordule v. Slaupna das Gut
Kladow um 5000. Schock böhm. Gr. kaufte. (10) Dieser besaß
1616. wie im 2-ten Stücke der Alterthümer S. 70 aus dem Urstücke
gezeiget wurde, die Güter Miletin, Rodow, und
Lititz bey Schurz. Er nahm nach Absterben Hineks
Albrechts Mican (Miczan) von Ronow etc. die hinterlassene Wittwe
Magdalena Bohdanetzkynn Freyinn von Hodkow zur Ehe (11) und
Balbin (12)
s. 164
giebt ihm obigen Georg zum
Vater. Der Sohn und Erde dieser Aeltern war Johann Christoph Graf
von Waldstein.
Wilhelm Christoph Maximilian
Graf von Waldstein auf Miletin, Rohosnitz, Forst und
rothen Tržemeschna, wurde in die Stelle des 1676. den 29 März
verstorbenen Königgratzer Kreishauptmann Johann Wenzel Freyherr
von Oppersdorf den 15. Julii zum Kreishauptmann ernennet. In
welcher Würde er annoch 1684. angetroffen wird. (13) Er starb 1685.
den 13. Julii, wurde zu Miletin begraben, er hatte zur Ehe
erstens eine v. Tahlemberg, und dann Magdalena gebohrne
Zaruba von Hustiržan.
1766. den 7. Jänner kaufte
Joseph Johann Sosnowetz Freyherr von Wlkanowa, von der
Frau Maria Anna Gräfinn von Morzin, gebohrne Gräfinn
Magnus, diese Herrschaft Miletin um 150000 fl. und
heute stehen dessen hinterlassene Kinder in der Vormundschaft.
Von Alterthümern, welche in
chronologischer Ordnung annoch zu Miletin anzutreffen sind,
ist eine Glocke vom Jahre 1435. mit der böhmischen gothischen
Aufschrift: Leta Narozeni Syna Božího 1435. dielan gest tento
Zwon skrze ruce Filipowy w Hradcy nad Labem. Eine andere
von 1522. mit dieser lateinischen Schrift: Anno Domini
M.CCCCC.XXII. hec campana fundata est in honorem Beate Marie
Virginis.
Zween Leichensteine in der
Kirchenhalle rechts beym Eingange neben einander, beede mit dem
Radetzkischen
s. 165
Wappen, dieser rechts hat die böhmische Schrift:
Leta 1557. prwni Sobothu postny vmržel Adamek Radeczky Radcze gehož
tielo w niem leži oczekawage Blahoslaweneho wzkržissenj w den Saudny.
Jener links enthält: Tuto leži dwau ditek prži Porodu: Kržtu So.
nedossly Pana Janna Radeczky. Eben rechts in der
Kirchenhalle ein Leichenstein, auf welchem eine männliche Gestalt
mit dem Radetzkischen Wappen, und diese böhmische Randschrift
[sic!] hochgemasselt angebracht ist: Leta
Panie 1585. w autery po Hromiczich vmržel Vrozeny Pan Giržik starssi
Radeczki z Radcze gehožto tielo oczekawa blahoslaweneho wzkrzisseni
w Kristu Panu.
Auf dem
Futter der Thüre, welche unter dem Thurme in die Kirche gehet,
stehet im Stein gehauen [sic!]: SVB VMBRA ALARV TVARV PIE GENOAS
DME ANNO 1586.
Zween halbe
Menschengestalten junger Leute, oder Genien, wovon jede mit
untergefalten Händen eine ovales Schild halter, mit welcher Stellung
sich die Bildung endet, sind zu beeden Seiten des Eingangs zur
Kirche in der Umzaumung eingemauert, der Genius rechts haltet das
Waldsteinische Wappen mit den Buchstaben: B. Z. W. A. N. M.
das ist: Bartolomìg z Waldsteina a na Miletinì. Jener
links hat das Bohdaneczkische Wappen mit den Buchstaben: M. W. Z.
H. A. N. M. das heißt:
Magdalena Wohdaneczka (soll entweder ein B
seyn, oder Waldsteinka heissen) z Hodkowa a na Miletine.
In der
Kirchenhalle links ist ein Leichenstein mit einer weiblichen
Gestalt, die ein Buch in Händen hält, und bey den Füssen den
Zarubischen Wappen, dann
s. 166
nachfolgende
Randschrift [sic!] mit
lateinischen Buchstaben: Leta 1604. na den Swati Aniski Pan Buh
raczil powolati vrozenu Pani K... na Sedliczich, a tuto gest
pohowana. oczekawa z mrt...
Die größte
Glocke, welche auf dem Thurme hängt, hat diese böhmische Schrift:
Vrozenj Pan Pan Bartolomìg z Waldsteina Pan na Miletinì a Rodowì.
Und von der andern Seite: Vrozena Panj Panj Magdalena
Waldsteinska rozena Bohdaneczka z Hodkowa na Miletine a Rodowe,
unten stehet: Leta Panì 1654. 14. dne Aprili dal
wyoce Vrozenj Pan Pan Jan Kristoff hrabie z Waldsteina (tit.
pl.) tento Zwon vdielati wedle nadepsane Pannj Materže geho.
Rückwärts dieser Schrift eben unten ist: O Gott! Laß
dir befehlen seyn, die Glock, und auch die Kirchen dein. Goss mich
Nicolaus Löw in Prag.
Auf dem
Literatenchore über der Thüre sind an einander zwo auf Bret gemahlte
Wappen, dieses rechts ist Waldsteinisch mit der Aufschrift: Wylim
K. M. hrabie z Waldsteina a na Miletine a Forstie 1682.Jenes
links ist Zarubisch mit der Aufschrift: Magdalena K. Hrabìnka z
Waldsteina rozena Zarubska z Hustiržan Pani na Miletinì a Forstie
1682. Diese sind also die Schilder obigen
Kreishauptmannes und seiner Gemahlinn.
Andere zwo
auf Bret gemahlte Wappen liegen auf eben des Literatenchors Fußboden,
das rechter Hand gemahlte ist Waldsteinisch mit der Aufschrift:
Pertolt w. Hrabì z Waldsteina na Bìlohradì. Jenes links
scheinet Cžabelitzkisch zu seyn, und hat diese fehlerhafte
Aufschrift: Alžbìta k. Hrabìnka z Waldsteina rozena z Waldsteina
Pani na Bìlohradì.
s. 167
Ein aus dem Bret geschnitztes und
gemahltes rundes Sterbschild hanget auf diesem Litteratenchore, in
wessen Mitte ein Wappen, dann in der Runde umher in zween Zeilen
diese Schrift stehet: Leta 1683, 2. Prasyncze mezy pul 6. hodinau
niemeczkau spoledne vmržel Vrozeny a Statecžny Ritjrž Pan Jan
Fridrich Barthodegsky z Borthodegicz. P. na Vrssiczich zde wsklipku
tìlo geho odpocžy.
Ein anderes aus Bret
geschnitztes und gemahltes Sterbschild lieget zerbrochen auf dem
Boden des Literatenchors, in dessen Mitte das Kotulinische Wappen;
die Schrift ist aber ganz verwischt.
Noch ein anderes hölzernes
geschnitztes und gemahltes rundes Sterbschild befindet sich daselbst
mit der zweyzeiligen Schrift um das Waldsteinische Wappen: Leta
Panie 1685. mnì 13.Cžerwence okolo 12. hodin plowicžneho Orloge
wysocze Vrozenj Pan Pan Wilim Kristof Maximilian Hrabie
z Waldsteina, Myletinie, Foržtie, cžerwene Tržemissni, a prwnim dylu
Rahownicže.
Bey dem Beinhaus in der
Kirchhofmauer ist ein länglicher Stein, mit der eingehauenen
chronographischen Schrift: sVb Parocho BaVDIsensIo Mense IVLIo
welches vermuthlich anzeigen soll, daß
die Mauer 1669. unter dem Pfarrer Baudischen gebauet worden, weil
Rohn in Aniq. Eccles. Distr. Reg. Hrad. erzählet, daß
die Miletiner Pfarrkirche 1662. erneuert worden seye; es wird
auch von diesem Jahre ein Bild in der Kirche gezeiget, auf welchem
die Freundschaft Christi gemahlet, und darunter geschrieben stehet:
Na naklad vrozenj Pannj Lidmilli Janowsky z Janowic 1662.
s. 168
Nebst diesem befinden sich
Bruchstücke von Leichensteinen auf daselbstigem Kirchhofe, einer,
welcher links der Mauer vereinbaret ist, enthält eine weibliche
Gestalt im Anzuge einer Nonne, welche in zusammgefalteten Händen ein
Krucifix und Rosenkranz haltet, auf dem Kopfe einen Kranz hat, und
von einem Genio gleichsam unterpolstert wird; die Schrift bis auf
wenige unvernehmliche Buchstaben ist abgeschlagen, und ist diese:
XIV. narozena... Waho Stadi dwcz...sstlastule pan vdo... a pokog...
odpoci...
Von dem andern ist nur der
Mitteltheil des Leibes mit den Händen, welche ein Buch halten,
übrig; dieser Stein ist beym Eingange in die Kirche links an der
Umzaumung eingemaurt, vor einigen Jahren als man diese Mauer, in
welcher er ruhet, frisch aufführte, nahm man Gelegenheit diesen
Stein folgendermassen zu benutzen: man masselte in das Buch aus
Anno 1768. gest tato zìd wystawena.
Dann ist an der Kirchhofmauer
neben dem Beinhause links in vieler Verzierung das
Oppersdorfische männliche, und Serenisch weibliche Wappen
aus Stein gebildet, und wieder in der Kirchhofmauer rechts am
Eingange in die Kirche auf ähnliche Art das Oppersdorfische
männliche, und Waldsteinische weibliche Wappen eingemauert.
Endlich sind drey
Wappenschilder über der Thüre, welche durch den Thurm in die Kirche
gehet; das eine ist das Radetzkische Wappen, das zweyte
stellet den reitenden und einen Drachen erlegenden St. Georg vor,
und das dritte ist das Zarubische Wappen, welches als
zusammengeglaubte Ueberbleibfel hin und wieder angebracht wurden.
s. 169
Die nach Miletin
eingepfarrte und angehörige Filialkirche zu Rothtržemessna
unter dem Schutze der heiligen Aposteln Andreas und Jakob, ist auch
mit einigen Merkwürdigkeiten versehen, und ich stehe an, ob nicht
jene Nachrichten, welche aus den Errichtungsbüchern Rohn, der
Kirche zu Weiß-Tržemessna
zugedacht hat, nicht eher hier anzuwenden seyn, weil der Nam des
Mrzak von Miletinek besser hieher als dorthin passet, und
selbst die Kirche eine uralte Glocke mit der Schrift des dreyzehnten
Jahrhunderts bentzet diese bestehet in nichts andern als: AVE
MARIA CRACIA.
Die größte
daselbstige Glocke hat die böhmische Schrift: Leta Panì M.
D. LVI tento Zwon liteg k zadussy Tržemessni za Wladarstwj
vrozeni Panj Panj Annau Sskopkowau Holobausky z Holobaus. Pržid Pane
Kriste a požehneg Lidu sweho. Oben aber stehet diese mit
lateinischen Buchstaben gesetzte Schrift: Ruff mich an in der
Zeit der noth, spricht der Herr, so will ich dich erretten, und du
sollst mieh preüsen. Ansonst stehen auf dieser Glocke
drey Wappen in einer Zeile, bey dem ersten stehen die Buchstaben:
A.S.S.H.Z.H. das heißt:
Anna Skopkowa Holobauska z Holobaus. Bey dem anderen:
P.S.S.Z.B.O. das ist: Peter Skopeck z bileich Otradowicz,
und beym dritten: A.S.S.Z.H. heißt
eben das, was beym ersten.
Die dritte Glocke enthält:
Do Božího Domu pogte dobri, a Bohu wzdegte cžest.
In der Kirche ist der Stammbaum
von 16. Ahnen des Peter Sskopek von Weiß-Otradowicz,
und seiner Gemahlinn Anna Ozana Gestržibskinn
s. 170
von Riesenburg,
mit Wappen in Farben, und verschiedenen Inschriften gemahlet,
welcher 1623. vermuthlich für die Abstammung aufgerichtet wurde;
indessen ist auch daselbst verzeichnet das Peter Sskopek 1625. den
17. Dezember im 88sten Jahre des Alters verstorben seye, und da
zugleich bey dessen dort gemahlten vor dem Krucifixe knienden zween
Söhnen Kreuzel gemahlet sind, so scheinet damals das Geschlecht
erloschen zu seyn.
(1) Lib. Erect. Vol. 9.
g. 1.
(2) Wo dieser und
nachfolgende Orrter liegen, bestehe die Alterthümer 1. und 2-ten
Theil, dann die Geschichte von Königgratz.
(3) Lib. Erect. Vol. 10.
B. 3.
(4) Das ist Viceburggraf,
oder eigentlicher Burggraf des Prager Schlosses.
(5) Chro. Bartos. p. 195.
(6) Balb. Miscell. Dec.
I. Vol. I. Lib. 8. p. 87 & seq.
(7) Im Herrnstande S.
189.
(8) Ehrengedächtniß der
Böhmen bey mir.
(9) Tit. Stawuw.
(10) Ehrengedächtniß der
Böhmen.
(11) Howorea and. Th. S.
179.
(12) Tabul. Miscell. Dec.
II. L. 2.
(13) Geschichte der Stadt
Königgratz 2-ter Theil
|