Miletín. Výøez z litografie Jana Øehoøe Gregera (okolo 1830).

 
 

Dìjepisectví mìsta Miletína 18. a 19. století

         
 

 

     

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  Joanne ALTENBERGER    

von BIENENBERG, Karl Joseph

Versuch über einige merkwürdige Alterthümer im Königreich Böhmen. Drittes Stück., Prag 1785.
Státní vìdecká knihovna Olomouc (Staré tisky, sign. 34.733/3).

 

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Miletin

Ich trage billigen Zweifel, ob der im Königgratzer Kreise, Bidschower Antheil liegende Marktsteck oder landständische Stadt Miletin, welche auch über der Bistritz einem vorbey rinnenden Bach, genannt wird, eben schon in ältesten Zeiten diesen, oder ursprünglich einen ähnlichen Namen geführet habe, weil ich dessen Benennung auch Milotyn, Miletjn, Milatin, und dergleichen angetroffen habe; so eben ist es auch schwer von dessen Ursprung mit Grunde zu sprechen, und eine Anspielung an dem deutschen Götzen Mitotin, den die Cimbrier, und andere Völker, als gleichsam eine Gottheit mit dem Odin, oder Othin verehrten, darf ich mir wohl auch nicht beyfallen lassen, es bleibet dahero unentwickelt, was Miletin eigentlich heisse, was die Urfache zu dessen Stiftung, wann, und wer angegeben habe.

Im vierzehnten Jahrhunderte besassen den Ort die deutschen Herren, das ist die Ritter vom deutschen Hause, oder von Marienburg aus Preußen; die daselbstige Mariä-Verkündigungs Pfarrkirche zahlte 1384. an Zehnten 30. Gr. hatte einen Pfarrer des deutschen Ordens, und stunde unter dem Königgratzer Dechand.

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Im Jahre 1410. bekannte Benedikt v. Chaustnik und dessen Gemahlinn Maria, daß sie auf ihre Lebenszeit von den Rittern des deutschen Ordens das Gut Miletin erkaufet haben, und verbanden sich jährlich eilf Schock Groschen dem Pfarrer des deutschen Ordens in Miletin zu entrichten, und diese Güter weder zu veräussern, noch zu verkaufen. Bey welcher Handlung Thimo von Koldicž Bischof von Meißen, Ladislav von Krawarž des Königreichs Obristhofmeister, Ulrich von Hasenburg, Johann v. Chotienicž Hauptmann zu Breslau und Schweidnitz, Jaroslaw von Risenburg Herr auf Opocžno zu Zeugen angeführet werden.

Dargegen händigten nachbenannte deutsche Herren eine andere Urkunde aus, in welcher sie den Verkauf dieses Guts, wie sie es selbst besessen hatten, erst bemeldten Eheleuten auf Lebenslang bekennen, als Ulrich v. Aust Landkompter dieses Ordens durch Oesterreich, und Mähren, Bruder Adaukt von Liticz Kompter in Ržepin, Bruder Wenzel von Prag Kompter zu Kommotau, Bruder Niklas Kompter und Pfarrer bey St. Benedikt zu Prag, Bruder Niklas, der auch anderwärts Jakob genannt wird, Kompter und Pfarrer zu Königgratz. (1)

1413. Hatte des Edlen Heinrichs von Lichtenburg und Krussina der Kaplaney im Schlosse Opocžna Verwalter, Kapellan Johann ein Zinsschock zur Stiftung einer Lampe in der Miletiner Kirche ausgesetzer, und diesen Zins bey Johann von Langhof (dlauhý Dwùr) angeleget. (2) Dessen Zeugen waren

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Welyslaw von Dlauhodwùr, zu Ubidowicz (Obiedowicz) sitzend und Waniek von Niemczowes. Diese Zinsung ist alsdann 1415. den 6. Oktober an Frau Gutka eine nachgelassene Wittwe des Johann Krussina von Lichtenburg übertragen worden. (3)

Der in dieser Zeit ausgebrochene Taboritten Krieg veränderte die Besitzer der Güter von Miletin, indem diese den deutschen Rittern gänzlich entrissen wurden, und so gestaltig treffen wir beym Jahre 1423 Dionysen Boržek Dohalsky Prager Burggrafen (4) als Herrn von Milotin an, welcher sich in damaligen kriegerischen Zeiten, besonders in den Angelegenheiten der Stadt Königgratz (von welchem in der Geschichte dieser Stadt in Alterthümern, und anderwärts vieles zu finden ist) als zugleich Beistzer des Schlosses Kunjetitz bekannt machte. Er war annoch im Jahre 1436. als die Stände Kaiser Sigmunden zu ihrem König annahmen, Herr auf Milotin und Burggraf zu Prag. (5)

In dem Geleitsbriefe von Sonntag Valentini 1447 Kaisers Friedrich für die zum Landtag nach Wien abgehenden Stände, wird Diettrich von Miletinka Königgratzer Kreishauptmann auch genannt. (6)

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Paprotzky (7) führet unter den Landesständen, welche 1452. Georgen von Kunstadt und Podiebrad zum Gubernator erwählet haben, Sobieslaw von Miletin an.

Beym Jahre 1502. erscheinet in einer in Alterthümern 1. Stück S. 54. und in der Geschichte von Königshof angeführten Urkunde Heymann Krussina von Lichtenburg Herr auf Miletin, und im Titularbuche des Brikcius von Lycžka vom Jahre 1534. Bernard Krussina von Lichtenburg und auf Miletin.

Vermög der königl. Landtafel im 2-ten rothen Gedenkquatern de Anno 1544. E. 7. hat am Samstage vor Margaretha Heinrich Skopek v. Weisotradowitz von den Gebrüdern Johann Georg und Wilhelm Lytoborsky von Chlum, die Herrschaft und Schloß Pecžka samt Dörfern Kull, Lhota, Kanhau, Wiedemitzel, Uhlitz, Bukowina, Biela, Ober- und Unter-Jaworz, Nedarczic, Bukowinka, Borownitz, Wržesnik, Tetin, Miletin, Dobrsch, Rothtržemeschna, Neudorf, Erhwy, das Gut Koschtofrank und Katensky um 8750. Schock böhm. Groschen erkaufet.

Die nachfolgenden Zeiten werden dieses Geschlecht bey Rothtržemeschna, als einen Zusammenhang mit Miletin, worwegen die Einleitung gegenwärtig geschiehet, behandlen, und ist hier nicht das Gut Miletin, sondern das Dorf gleichen Namens, welches bey Tržemeschna lieget, in diesem Kauf zu verstehen, denn es wird annoch beym Jahre 1556. in diesjährigem Titularbuche obiger Bernard Krussina von Lichtenburg auf Miletin, zugleich aber auch Albert Smiržicžky

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Freyherr von Smiržicž gefunden, von welchem in Alterthümern 2. Stück S. 145. und an anderen Orten Meldung geschiehet.

Dieser Albrecht Smiržicžky verkaufte das Gut Miletin 1564. am Donnerstage nach Prokopi an Georg von Waldstein um 13250. Schock böhm. Gr. (8) und dieser Georg von Waldstein Herr auf Arnau und Miletin, welcher zwo Gemahlinnen, als erstens Katharina Slawata von Chlum und Kossumberg, dann Helena von Lobkowitz zur Ehe hatte, stehet annoch im Titular von 1572.

1589. werden die Gebrüder Karl und Zdenko von Waldstein auf Arnau und Miletin gefunden (9) und im Jahre 1594. war Bohuslaw Bepta aus Hohenmauth Pfarrer daselbst, von welchem eine evangelische Postille bekannt ist.

1600. war Bartholomäus von Waldstein Herr auf Miletin, welcher am Mittwoche nach Reminiscere von Wienek Cordule v. Slaupna das Gut Kladow um 5000. Schock böhm. Gr. kaufte. (10) Dieser besaß 1616. wie im 2-ten Stücke der Alterthümer S. 70 aus dem Urstücke gezeiget wurde, die Güter Miletin, Rodow, und Lititz bey Schurz. Er nahm nach Absterben Hineks Albrechts Mican (Miczan) von Ronow etc. die hinterlassene Wittwe Magdalena Bohdanetzkynn Freyinn von Hodkow zur Ehe (11) und Balbin (12)

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giebt ihm obigen Georg zum Vater. Der Sohn und Erde dieser Aeltern war Johann Christoph Graf von Waldstein.

Wilhelm Christoph Maximilian Graf von Waldstein auf Miletin, Rohosnitz, Forst und rothen Tržemeschna, wurde in die Stelle des 1676. den 29 März verstorbenen Königgratzer Kreishauptmann Johann Wenzel Freyherr von Oppersdorf den 15. Julii zum Kreishauptmann ernennet. In welcher Würde er annoch 1684. angetroffen wird. (13) Er starb 1685. den 13. Julii, wurde zu Miletin begraben, er hatte zur Ehe erstens eine v. Tahlemberg, und dann Magdalena gebohrne Zaruba von Hustiržan.

1766. den 7. Jänner kaufte Joseph Johann Sosnowetz Freyherr von Wlkanowa, von der Frau Maria Anna Gräfinn von Morzin, gebohrne Gräfinn Magnus, diese Herrschaft Miletin um 150000 fl. und heute stehen dessen hinterlassene Kinder in der Vormundschaft.

Von Alterthümern, welche in chronologischer Ordnung annoch zu Miletin anzutreffen sind, ist eine Glocke vom Jahre 1435. mit der böhmischen gothischen Aufschrift: Leta Narozeni Syna Božího 1435. dielan gest tento Zwon skrze ruce Filipowy w Hradcy nad Labem. Eine andere von 1522. mit dieser lateinischen Schrift: Anno Domini M.CCCCC.XXII. hec campana fundata est in honorem Beate Marie Virginis.

Zween Leichensteine in der Kirchenhalle rechts beym Eingange neben einander, beede mit dem Radetzkischen

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Wappen, dieser rechts hat die böhmische Schrift: Leta 1557. prwni Sobothu postny vmržel Adamek Radeczky Radcze gehož tielo w niem leži oczekawage Blahoslaweneho wzkržissenj w den Saudny. Jener links enthält: Tuto leži dwau ditek prži Porodu: Kržtu So. nedossly Pana Janna Radeczky. Eben rechts in der Kirchenhalle ein Leichenstein, auf welchem eine männliche Gestalt mit dem Radetzkischen Wappen, und diese böhmische Randschrift [sic!] hochgemasselt angebracht ist: Leta Panie 1585. w autery po Hromiczich vmržel Vrozeny Pan Giržik starssi Radeczki z Radcze gehožto tielo oczekawa blahoslaweneho wzkrzisseni w Kristu Panu.

Auf dem Futter der Thüre, welche unter dem Thurme in die Kirche gehet, stehet im Stein gehauen [sic!]: SVB VMBRA ALARV TVARV PIE GENOAS DME ANNO 1586.

Zween halbe Menschengestalten junger Leute, oder Genien, wovon jede mit untergefalten Händen eine ovales Schild halter, mit welcher Stellung sich die Bildung endet, sind zu beeden Seiten des Eingangs zur Kirche in der Umzaumung eingemauert, der Genius rechts haltet das Waldsteinische Wappen mit den Buchstaben: B. Z. W. A. N. M. das ist: Bartolomìg z Waldsteina a na Miletinì. Jener links hat das Bohdaneczkische Wappen mit den Buchstaben: M. W. Z. H. A. N. M. das heißt: Magdalena Wohdaneczka (soll entweder ein B seyn, oder Waldsteinka heissen) z Hodkowa a na Miletine.

In der Kirchenhalle links ist ein Leichenstein mit einer weiblichen Gestalt, die ein Buch in Händen hält, und bey den Füssen den Zarubischen Wappen, dann

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nachfolgende Randschrift [sic!] mit lateinischen Buchstaben: Leta 1604. na den Swati Aniski Pan Buh raczil powolati vrozenu Pani K... na Sedliczich, a tuto gest pohowana. oczekawa z mrt...

Die größte Glocke, welche auf dem Thurme hängt, hat diese böhmische Schrift: Vrozenj Pan Pan Bartolomìg z Waldsteina Pan na Miletinì a Rodowì. Und von der andern Seite: Vrozena Panj Panj Magdalena Waldsteinska rozena Bohdaneczka z Hodkowa na Miletine a Rodowe, unten stehet: Leta Panì 1654. 14. dne Aprili dal wyoce Vrozenj Pan Pan Jan Kristoff hrabie z Waldsteina (tit. pl.) tento Zwon vdielati wedle nadepsane Pannj Materže geho. Rückwärts dieser Schrift eben unten ist: O Gott! Laß dir befehlen seyn, die Glock, und auch die Kirchen dein. Goss mich Nicolaus Löw in Prag.

Auf dem Literatenchore über der Thüre sind an einander zwo auf Bret gemahlte Wappen, dieses rechts ist Waldsteinisch mit der Aufschrift: Wylim K. M. hrabie z Waldsteina a na Miletine a Forstie 1682.Jenes links ist Zarubisch mit der Aufschrift: Magdalena K. Hrabìnka z Waldsteina rozena Zarubska z Hustiržan Pani na Miletinì a Forstie 1682. Diese sind also die Schilder obigen Kreishauptmannes und seiner Gemahlinn.

Andere zwo auf Bret gemahlte Wappen liegen auf eben des Literatenchors Fußboden, das rechter Hand gemahlte ist Waldsteinisch mit der Aufschrift: Pertolt w. Hrabì z Waldsteina na Bìlohradì. Jenes links scheinet Cžabelitzkisch zu seyn, und hat diese fehlerhafte Aufschrift: Alžbìta k. Hrabìnka z Waldsteina rozena z Waldsteina Pani na Bìlohradì.

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Ein aus dem Bret geschnitztes und gemahltes rundes Sterbschild hanget auf diesem Litteratenchore, in wessen Mitte ein Wappen, dann in der Runde umher in zween Zeilen diese Schrift stehet: Leta 1683, 2. Prasyncze mezy pul 6. hodinau niemeczkau spoledne vmržel Vrozeny a Statecžny Ritjrž Pan Jan Fridrich Barthodegsky z Borthodegicz. P. na Vrssiczich zde wsklipku tìlo geho odpocžy.

Ein anderes aus Bret geschnitztes und gemahltes Sterbschild lieget zerbrochen auf dem Boden des Literatenchors, in dessen Mitte das Kotulinische Wappen; die Schrift ist aber ganz verwischt.

Noch ein anderes hölzernes geschnitztes und gemahltes rundes Sterbschild befindet sich daselbst mit der zweyzeiligen Schrift um das Waldsteinische Wappen: Leta Panie 1685. mnì 13.Cžerwence okolo 12. hodin plowicžneho Orloge wysocze Vrozenj Pan Pan Wilim Kristof Maximilian Hrabie z Waldsteina, Myletinie, Foržtie, cžerwene Tržemissni, a prwnim dylu Rahownicže.

Bey dem Beinhaus in der Kirchhofmauer ist ein länglicher Stein, mit der eingehauenen chronographischen Schrift: sVb Parocho BaVDIsensIo Mense IVLIo welches vermuthlich anzeigen soll, daß die Mauer 1669. unter dem Pfarrer Baudischen gebauet worden, weil Rohn in Aniq. Eccles. Distr. Reg. Hrad. erzählet, daß die Miletiner Pfarrkirche 1662. erneuert worden seye; es wird auch von diesem Jahre ein Bild in der Kirche gezeiget, auf welchem die Freundschaft Christi gemahlet, und darunter geschrieben stehet: Na naklad vrozenj Pannj Lidmilli Janowsky z Janowic 1662.

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Nebst diesem befinden sich Bruchstücke von Leichensteinen auf daselbstigem Kirchhofe, einer, welcher links der Mauer vereinbaret ist, enthält eine weibliche Gestalt im Anzuge einer Nonne, welche in zusammgefalteten Händen ein Krucifix und Rosenkranz haltet, auf dem Kopfe einen Kranz hat, und von einem Genio gleichsam unterpolstert wird; die Schrift bis auf wenige unvernehmliche Buchstaben ist abgeschlagen, und ist diese: XIV. narozena... Waho Stadi dwcz...sstlastule pan vdo... a pokog... odpoci...

Von dem andern ist nur der Mitteltheil des Leibes mit den Händen, welche ein Buch halten, übrig; dieser Stein ist beym Eingange in die Kirche links an der Umzaumung eingemaurt, vor einigen Jahren als man diese Mauer, in welcher er ruhet, frisch aufführte, nahm man Gelegenheit diesen Stein folgendermassen zu benutzen: man masselte in das Buch aus Anno 1768. gest tato zìd wystawena.

Dann ist an der Kirchhofmauer neben dem Beinhause links in vieler Verzierung das Oppersdorfische männliche, und Serenisch weibliche Wappen aus Stein gebildet, und wieder in der Kirchhofmauer rechts am Eingange in die Kirche auf ähnliche Art das Oppersdorfische männliche, und Waldsteinische weibliche Wappen eingemauert.

Endlich sind drey Wappenschilder über der Thüre, welche durch den Thurm in die Kirche gehet; das eine ist das Radetzkische Wappen, das zweyte stellet den reitenden und einen Drachen erlegenden St. Georg vor, und das dritte ist das Zarubische Wappen, welches als zusammengeglaubte Ueberbleibfel hin und wieder angebracht wurden.

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Die nach Miletin eingepfarrte und angehörige Filialkirche zu Rothtržemessna unter dem Schutze der heiligen Aposteln Andreas und Jakob, ist auch mit einigen Merkwürdigkeiten versehen, und ich stehe an, ob nicht jene Nachrichten, welche aus den Errichtungsbüchern Rohn, der Kirche zu Weiß-Tržemessna zugedacht hat, nicht eher hier anzuwenden seyn, weil der Nam des Mrzak von Miletinek besser hieher als dorthin passet, und selbst die Kirche eine uralte Glocke mit der Schrift des dreyzehnten Jahrhunderts bentzet diese bestehet in nichts andern als: AVE MARIA CRACIA.

Die größte daselbstige Glocke hat die böhmische Schrift: Leta Panì M. D. LVI tento Zwon liteg k zadussy Tržemessni za Wladarstwj vrozeni Panj Panj Annau Sskopkowau Holobausky z Holobaus. Pržid Pane Kriste a požehneg Lidu sweho. Oben aber stehet diese mit lateinischen Buchstaben gesetzte Schrift: Ruff mich an in der Zeit der noth, spricht der Herr, so will ich dich erretten, und du sollst mieh preüsen. Ansonst stehen auf dieser Glocke drey Wappen in einer Zeile, bey dem ersten stehen die Buchstaben: A.S.S.H.Z.H. das heißt: Anna Skopkowa Holobauska z Holobaus. Bey dem anderen: P.S.S.Z.B.O. das ist: Peter Skopeck z bileich Otradowicz, und beym dritten: A.S.S.Z.H. heißt eben das, was beym ersten.

Die dritte Glocke enthält: Do Božího Domu pogte dobri, a Bohu wzdegte cžest.

In der Kirche ist der Stammbaum von 16. Ahnen des Peter Sskopek von Weiß-Otradowicz, und seiner Gemahlinn Anna Ozana Gestržibskinn

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von Riesenburg, mit Wappen in Farben, und verschiedenen Inschriften gemahlet, welcher 1623. vermuthlich für die Abstammung aufgerichtet wurde; indessen ist auch daselbst verzeichnet das Peter Sskopek 1625. den 17. Dezember im 88sten Jahre des Alters verstorben seye, und da zugleich bey dessen dort gemahlten vor dem Krucifixe knienden zween Söhnen Kreuzel gemahlet sind, so scheinet damals das Geschlecht erloschen zu seyn.

 

(1)       Lib. Erect. Vol. 9. g. 1.

(2)       Wo dieser und nachfolgende Orrter liegen, bestehe die Alterthümer 1. und 2-ten Theil, dann die Geschichte von Königgratz.

(3)       Lib. Erect. Vol. 10. B. 3.

(4)       Das ist Viceburggraf, oder eigentlicher Burggraf des Prager Schlosses.

(5)       Chro. Bartos. p. 195.

(6)       Balb. Miscell. Dec. I. Vol. I. Lib. 8. p. 87 & seq.

(7)       Im Herrnstande S. 189.

(8)       Ehrengedächtniß der Böhmen bey mir.

(9)       Tit. Stawuw.

(10)     Ehrengedächtniß der Böhmen.

(11)     Howorea and. Th. S.  179.

(12)     Tabul. Miscell. Dec. II. L. 2.

(13)     Geschichte der Stadt Königgratz 2-ter Theil

 
 
  Gründliche, und Wahrhafte Beschreibung des Milletiner Gesundheit-Baades    
       
  Ignác Dominik BAUDISCH    
  Liber memorabilium    
       
  Joanne Carolo ROHN    
  Antiquitas ecclesiarum, capellarum et monasteriorum, aliarumque aedium sacrarum districtus et respective diaecesis Reginae-Hradecensis    
       
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© Bc. Jan Hlavatý, 2013